Was ist Progressive Muskelentspannung?
Bei der Progressiven Muskelentspannung handelt es sich, ähnlich wie auch beim sog. Autogenen Training um ein ganzheitliches Entspannungsverfahren.
Es wurde erstmals im Jahre 1929 von dem amerikanischen Arzt Edmund Jacobson vorgestellt. Dieser hatte in vorangegangenen Studien herausgefunden, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen Muskelspannung und verschiedenen seelischen und körperlichen Erkrankungen gibt. Aus diesem Grunde zog er den Umkehrschluss, dass eine gewollte und gezielte Muskelentspannung zu einer Verbesserung eben dieser Störungen führen werde.
Bei der Progressiven Muskelentspannung (auch bekannt als Progressive Muskelrelaxation nach Jacobson oder Tiefenentspannung) handelt es sich um ein Entspannungsverfahren, bei dem durch bewusstes (willentliches) An- und Entspannen von Muskelgruppen ein Entspannungszustand herbeigeführt wird. Anders als beim Autogenen Training, bei dem der Entspannungszustand durch suggestive Elemente erreicht wird.
Die Progressive Muskelentspannung kann in liegender oder in sitzender Position ausgeführt werden.
Die einzelnen Muskelpartien des Körpers werden in einer bestimmten Reihenfolge zunächst angespannt, die Muskelspannung wird für einige Sekunden gehalten, und anschließend wird die Anspannung wieder gelöst.
Das wesentliche Verfahren besteht darin, dass die Person einzelne Muskelgruppen des Bewegungsapparates für ca. 10 Sekunden anspannt, sich auf die entsprechenden Empfindungen während der Anspannung konzentriert und dann versucht, die gerade angespannte Muskelgruppe für die Dauer von etwa 30 Sekunden zu entspannen.
Die Person soll bewusst wahrnehmen lernen, welche ihrer Muskeln verspannt, also kontrahiert sind, um dann zu wissen, wo sie sich entspannen soll.
Es geht in den Anspannungsphasen nicht darum, möglichst intensiv anzuspannen, sondern möglichst subtile und geringfügige Anspannung einzelner Muskelgruppen wahrnehmen zu lernen.
So wird nach und nach eine Sensibilisierung der Wahrnehmung für die eigenen Körpersignale erreicht.
